Fenris - Eine AoC-RP-Gilde auf Mitra
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteGalerieNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen

Nach unten 
AutorNachricht
Cailean
Bändiger des Rudels
Cailean


Anzahl der Beiträge : 210
Anmeldedatum : 18.11.10
Alter : 43

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitimeSa Nov 20, 2010 10:13 pm

Kapitel 1

Wann wirst Du abreisen? Nur mit einem dünnen Laken bekleidet stand die junge Stygierin am Fenster und beobachtete den Sonnenuntergang. Ihre schulterlangen, blonden Haare fielen ihr zerzaust ins Gesicht und ihr Blick, etwas schläfrig und erschöpft, wich nicht von ihm.
Wir wussten, das der Tag kommen würde, meine Schöne. Er zog seinen Gürtel fest und streifte sich die Handschuhe über seine Hände. Er ging näher zu ihr, streichelte zärtlich über ihre Wange, seine Lippen senkten sich auf die ihren. Noch einmal sog er ihren lieblichen Jasminduft ein - welch eine Wonne, wie er seine Sinne streichelte. Bei Crom, er würde ihn niemals vergessen. Doch schon bald wich die Zärtlichkeit aus seinem Blick und er wurde wieder ernst. Mein Vater braucht mich. Er hat den Brief womöglich schon vor Wochen oder gar Monaten abgeschickt. Ich kann nicht zulassen, das meinem Clan etwas zustößt. Neue Tränen bildeten sich in ihren Augen und kullerten gemächlich die gebräunte Haut ihrer Wangen hinab ...

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileannaraszimmer

Die Nacht war hereingebrochen und Thunder, sein schwarzer Hengst, stand gesattelt neben den Liebenden. Nur schwer konnte er sich aus ihrer Umarmung lösen. Ihre sanft streichelnden Hände auf seiner Brust, ihr warmer Atem auf seiner Haut ... auch wenn er es nicht zeigen wollte, er wäre viel lieber bei ihr geblieben. Zu schön und intensiv war die kurze Zeit, in der sie sich kannten und lieben lernten. Doch es würde den Abschied, der sich nicht verhindern ließ, nur noch schmerzvoller machen.
Ein letztes Mal sah er in ihre wunderschönen, hellgrünen Augen, ein letztes Mal kostete er ihre süßen, weichen Lippen, dann stieg er in den Sattel seines Hengstes, ihre Hand noch immer haltend. Er beugte sich hinab und strich ihr sanft eine Träne von der Wange, bevor er mit einem leisen Schnalzen sein Pferd in Bewegung setzte.
Laddie, ein Dobermann und treuer Gefährte des Schamanen, winselte leise und nahm auf seine Weise Abschied von der jungen Frau, welche sie beide wohl nie wiedersehen würden, bevor er Cailean laut bellend folgte.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileankhopshef

Es war noch dunkel, als er Khopshef erreichte. Die Sterne zogen sich wie ein dichtes, glänzendes Tuch über den Himmel. In ein paar Stunden würde das Schiff die Segel setzen, welches ihn in Richtung seiner Heimat bringen würde. Es blieb noch etwas Zeit, sich in der von der Nacht eingehüllten Hafenstadt umzusehen und ihr eventuell noch einen Brief zu schreiben, welchen ein Bote überbringen könnte. Er setzte sich auf den Steg, holte Pergament und eine Feder aus seinem Beutel und begann zu schreiben:

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanhafen

Liebste Naradiya.

Verzeih, dass ich Dich so schnell verlassen musste. Niemals werde ich die Zeit in Stygien - die Zeit mit Dir vergessen.
Ich würde Dir gern sagen, das ich wiederkomme, irgendwann, doch dann wirst Du verheiratet und warscheinlich eine glückliche Ehefrau sein. Ich hoffe ...


Das letzte was er vernahm, war das gequälte Fiepsen seines Hundes. Ein dumpfer Schmerz zog sich durch seinen Kopf, bevor sein Blick verschwamm und er bewusstlos auf dem Holzsteg zusammensackte.
Nach oben Nach unten
Cailean
Bändiger des Rudels
Cailean


Anzahl der Beiträge : 210
Anmeldedatum : 18.11.10
Alter : 43

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Re: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitimeSa Nov 20, 2010 10:14 pm

Kapitel 2

Cailean kam zu sich, doch er vermied es vorerst, die Augen zu öffnen. Bewegen konnte er sich kaum und sein Kopf hämmerte gewaltig. Langsam grub er seine Finger in den weichen, sandigen Untergrund. Die Augen nur einen winzigen Schlitz öffnend, schloss er sie sogleich wieder, als die grelle Sonne in seinen Augen brannte und den Schmerz in seinem Kopf zu verhundertfachen schien. Keuchend versuchte er sich aufzurichten, doch seine Sinne entschwanden ihm erneut und er sank auf den Sand zurück.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileangestrandet

Er hatte keinen Schimmer, wie lange er dort gelegen hatte. Sein Kopf schmerzte barbarisch, das linke Auge war zugeschwollen, sein Körper zerschunden. Das meiste Blut war wohl vom Wasser weggespült worden. Einzig an den Wundmalen und dem dichten Bart, welcher sein markantes Kinn und seine Wangen überwucherte, hätte er erkennen können, dass das, was auch immer passiert war, eine kleine Weile her sein musste. Doch Cailean war absolut nicht im Stande zu denken, geschweige denn, irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen.
Er sah sich gemächlich um, versuchte, seine Sinne zu ordnen und zu erkennen, wo er sich befand. Die Sonne brannte vom Himmel herab und reizte seine verletzte Haut zusätzlich. Palmen rahmten in dichtem Bewuchs den schmalen Strand ein, an dem er sich befand. Er erkannte einen engen Weg, der in den Dschungel hineinführte. Dann bemerkte er noch etwas ... Sein treuer Hund war mit einem dünnen Seil an sein Bein geknotet worden. Laddie war bewusstlos oder tot, das konnte er noch nicht sagen. Er war, genau wie sein Herrchen, übel zugerichtet worden.

Cailean rieb sich die Schläfen, versuchte, irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen, doch es gelang ihm nicht. Er knotete Laddie los, hob ihn auf seine Arme und lief schwankend in den Dschungel hinein. Wohin er ging, das wusste er nicht. Und als er Stunden später eine kleine Hafenstadt erreichte, wusste er auch nicht mehr, wie er dorthin gekommen war. Wenn er doch, verdammt nochmal, nur klar denken könnte ...
Vor den Toren der Stadt brach er erneut zusammen.


Ah, grüße Fremder. Es wird wirklich Zeit, das ihr aufwacht. Schöne hellblaue Augen sahen ihn an, als er wieder zu sich kam. Er brauchte einen Moment um sich aufzurichten und erkannte, das er in Sicherheit war. Langsam und beobachtend sah er sich in dem kleinen Zimmer um. Eine Treppe führte in ein oberes Stockwerk und eine kleine Kerze brannte auf dem Tischchen. Die Wärme des Kamins erfüllte den ganzen Raum.
Seine Wunden waren verbunden worden und ein übelriechendes Getränk stand neben seinem Lager.
Laddie sah winselnd zu ihm auf und schleppte sich humpelnd vom Feuer weg zu seinem Herrchen.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanladdie

Wo ... wo sind wir hier? ... fragte er heiser mit belegter Stimme. Sein Blick schweifte immernoch umher, bis er schließlich an dem blonden Mädchen hängen blieb.
Ihr seid in Tortage. Habt mir 'nen ganz schönen Schrecken eingejagt, wirklich. Ich hab' gedacht, ihr sterbt mir unter den Händen weg. Euer süßes Hündchen hatte da wohl etwas mehr Glück. ... plapperte die junge Frau drauf los und widmete sich dann wieder seinem Hund, welcher sie zur Belohnung großzügig abschleckte.
Müssen ja gewaltig viele gewesen sein, die euch so zugerichtet haben, hm? Ich meine, bei eurer Größe? Unter ihren langen Wimpern schaute sie verlegen zu ihm auf. Ihre naive Unschuld entlockte ihm ein leichtes Schmunzeln.

Es war ihm unangenehm, dass das Mädchen ihn so sah. Als er vorsichtig sein linkes Auge abtastete, stellte er fest, dass nun eine lange Narbe sein Gesicht verunzierte. Beschämt wendete er sein Gesicht ab, doch nach der Zeit, die sie ihn nun schon pflegte, hatte sie sich scheinbar an seinen schwachen und entstellten Anblick gewöhnt.


Seit wann sind wir hier? ... fragte er leise.
Oh ... ähm, lasst mich überlegen. Ja, es dürften nun schon fast drei Wochen sein. Der Wachmann brachte euch damals zu mir. Es hat sich wohl herumgesprochen, das ich mich mit Kräutern und Salben auskenne. Ja, manche mögen mich vielleicht als Hexe betiteln ... Mehr hörte er nicht. Er konnte ihr kaum folgen, wenn sie so drauf losquasselte. Er schloss die Augen, sank zurück auf die zusammengerollten Stoffe, welche eine Art Kissen unter seinem Kopf bildeten, und gönnte sich erneut eine Mütze voll Schlaf.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanbewusstlos
Nach oben Nach unten
Cailean
Bändiger des Rudels
Cailean


Anzahl der Beiträge : 210
Anmeldedatum : 18.11.10
Alter : 43

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Re: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitimeSa Nov 20, 2010 10:15 pm

Kapitel 3

Der ist doch wahnsinnig! Wie soll ich das denn so schnell auftreiben? ... fuhr er das Mädchen an. Sie zuckte erschrocken zusammen und klammerte sich an Laddie, welcher leise winselte.
Er erschrak über sich selbst, doch seitdem er sich daran erinnern konnte, dass er so schnell wie möglich nach Cimmerien zu seinem Clan musste, war ihm fast alles egal. Er entschuldigte sich nicht, setzte sich auf einen Stuhl, der dicht neben dem Kamin stand und grübelte.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileantortage

Ich ... stotterte sie leise ... habe ein bisschen was gespart. Ich könnte Dir etwas davon abgeben.
Er sah sie lange an. Sie und Laddie. Sie hieß Dienna und zählte kaum mehr als zwanzig Lenze. Irgendwie war sie ihm ans Herz gewachsen und sie tat soviel für ihn. Völlig selbstlos. Er mochte sie und hatte die liebevolle Nähe zu ihr wahrlich genossen, aber er musste fort von hier, so schnell wie möglich.
Hör zu, Mädchen. Ich nehme dein Geld nicht einfach so. Ich würde es mir auch in der Stadt verdienen, wenn ich es nicht so eilig hätte. Ich biete dir etwas an. Mit ihren großen blauen Augen blickte sie ihn fragend an.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileandiennagesprch

Ich lasse dir Laddie als Pfand da. Er hat es gut bei dir, da bin ich mir sicher. Aber ich werde ihn holen und dir alles großzügig zurückzahlen. Erneut blickte er in ihre schönen Augen und wartete auf ihre Reaktion. Dienna sagte nichts, drehte sich um und ging an die kleine Kommode, die neben ihrem Bett stand. Sie holte ein prall gefülltes Säckchen hervor und warf es ihm verschmitzt lächelnd zu. Aber lass dir nicht zu lange Zeit, sonst gewöhnt sich dein Hündchen womöglich noch zu sehr an mich. Sie sahen sich kurz mit zuckenden Mundwinkeln an und brachen zeitgleich in schallendes Gelächter aus.

Die Sonne erwachte hinter dem Horizont. Es war nicht seine Zeit. Normalerweise suchte er zu solcher Stunde sein Lager auf. Doch die Zeiten hatten sich geändert! Mit einem kaum definierbaren, aber wahrlich nicht angenehmem Gefühl im Bauch, dachte er an das, was ihn in seiner Heimat erwarten würde. Wird sein Vater, der große Kriegsherr und Anführer des Buchanan-Clans, auf ihn warten? Oder ist er womöglich allein mit seinen Kriegern zu den Moraghs, einem Clan, der seit einigen Generationen in harmonischer Nachbarschaft mit den Buchanans lebte, aufgebrochen?

Cailean betrat das Schiff, welches kurz danach die Segel setzte. Dienna und Laddie hatten ihn nicht verabschiedet. Sie schliefen noch friedlich in der kleinen Hütte im Hafenviertel. Ein sanfter Kuss auf ihre Stirn, ein murmelndes Seufzen als Antwort - das genügte ihm vorerst. Er hatte sie nicht wecken wollen und er wusste, das er zurückkehren würde.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileantortageabreise
Nach oben Nach unten
Cailean
Bändiger des Rudels
Cailean


Anzahl der Beiträge : 210
Anmeldedatum : 18.11.10
Alter : 43

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Re: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitimeSa Nov 20, 2010 10:15 pm

Kapitel 4

Angus und Jebb stürmten auf ihn zu, kaum das er in der Nähe des Lagers seines Clans ankam. Es war still hier, nur ein paar Kinder rannten umher und spielten. Drei Frauen saßen an einem Lagerfeuer und unterhielten sich. Sie sahen auf, als Cailean kam und Erleichterung war in ihren Augen zu erkennen. Ein jeder von ihnen wusste, warum er damals auszog und er war sich bewusst, dass niemand von ihnen ihm jemals Vorwürfe machen würde, das er nicht hier war, als er gebraucht wurde. Das tat er insgeheim schon selbst. Seine Reisen kamen allerdings bisher immer dem Stamm zugute. Er lernte, seine schamanischen Kampftechniken mit denen anderer Völker zu kombinieren, erweiterte seine Heilfertigkeiten, erlernte fremde Sprachen und füllte, dank vieler Aufträge, auch immer die Truhen des Stammes ... und er wusste nur allzu gut, dass das alles nicht umsonst gewesen war. Und wäre Naradiya´s schmieriger Anverlobter nicht gewesen, so hätte er ziemlich wahrscheinlich sogar noch eine Braut mit nach Hause gebracht.

Es sind nur drei zurückgekehrt. ... berichtete ihm Angus, ein Weiser des Stammes und enger Freund seines Vaters, ohne Umschweife. Sie wussten alle, warum Cailean gekommen war, aber keiner ahnte, das er so spät kommen würde. Zwei Krieger vom Moragh-Clan und einer der Unseren. Dein Vater ist verschwunden.
Wann hat er den Brief abgeschickt? ... fragte Cailean ernst, aber ruhig. Er wollte wissen, wie viel Zeit ihm in seiner Erinnerung fehlte. Es nagte an ihm, dass er sich nicht erinnern konnte was passiert war, nachdem er seine süße Stygierin verließ.
Es ist ... sieben Monate her, mein Junge. ... berichtete Angus betroffen.
Cailean musste sich setzen. Das wirklich soviel Zeit vergangen war, hatte er nicht erwartet.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanclanankunft

Jebb, der Stallbursche, kaum älter als Cailean selbst, und Angus schürten ein Feuer neben einer der Behausungen aus Holz und Stroh. Sie setzten sich und der junge Schamane berichtete, was geschehen war, warum seine Ankunft im Tal so lang auf sich warten ließ. Nun erfuhr er auch, warum sein Vater so dringlich nach ihm schickte, was im Lager des Moragh-Clans vorfiel und dass seine Mutter, Caitriona, seit dem Verschwinden seines Vaters nicht mehr sie selbst war. Sie schien um Jahre gealtert und verließ nie ihren, mit Fellen ausgepolsterten, Sessel. Keira, eine noch sehr junge Schamanin des Clans, kümmerte sich rührend um sie. Seine Mutter sprach allerdings mit niemandem mehr und der Ausdruck in ihren Augen war seltsam leer.

Cailean wusste, das sein Vater in der Lage war zu kämpfen, wie kaum ein anderer, wenn er nicht schon tot war. Aber seine Mutter in einem solchen Zustand zu wissen, gab ihm den Rest. Um ihretwillen würde er Rache nehmen! Um ihretwillen würde er seinen Vater zurückbringen ... wenn es nicht bereits zu spät war ...

Die Nacht brach über den Hügeln des Conall-Tals herein. Cailean trat aus der Hütte seiner Mutter und nickte Angus und Jebb kurz zu. Dann sattelte er umgehend sein Pferd und ließ sich von Fergus, dem alten, beleibten und herzensguten Koch, ein wenig Trockenfleisch und Äpfel in seine Satteltaschen packen.


Wo sind die Moragh-Krieger? ... fragte der Schamane. Der Ausdruck in seinem Gesicht verriet nichts über die Unruhe, die in seinem Innern tobte.
Über die Berichte von Angus und Jebb wusste er, dass die Krieger wohl auf waren und bereit sein würden, mit ihm zu reiten, an seiner Seite zu siegen oder zu sterben.
Er nickte den Verbliebenen seines Clans entschlossen zu und stieß dann einen Kriegsschrei aus, der noch lange in den Bergen wiederhallte.


Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileankriegsschrei
Nach oben Nach unten
Cailean
Bändiger des Rudels
Cailean


Anzahl der Beiträge : 210
Anmeldedatum : 18.11.10
Alter : 43

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Re: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitimeSa Nov 20, 2010 10:17 pm

Kapitel 5

Immer näher kamen sie der Talsenke, der Heimat des Moragh-Clans. Schon vom Bergkamm aus sahen die jungen Krieger die Rauchschwaden, die große Teile des Dorfes einzuhüllen schienen. Es war seltsam ruhig, viel zu ruhig ... einzig das Knistern der Brände und das leise Brechen und Knarzen der Holzhütten erfüllte die Luft. Doch von dort oben war längst nicht zu erkennen, was in diesem Lager wirklich vorgefallen war.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanmoraghankunft

Sein Hengst bäumte sich inmitten von Leichen der Krieger, Frauen und Kinder auf und die Kehle des Schamanen schnürte sich ob des Anblicks, der sich ihm bot, zu. Der Boden war getränkt vom Blut seiner Leute, seiner Freunde, seiner Familie. Er sah sich um, wobei seine geübten Augen jeden Winkel mit einem schnellen Blick überprüften. Hier war niemand mehr ausser denen ... die still und tot zu seinen Füßen lagen.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanmoragh

Er drehte sich zu den beiden Moragh-Kriegern, Liam und Duncan, um, die fassungslos im Lager umherritten, immer in seiner Nähe bleibend. Ihre Pferde tänzelten unruhig umher. Sie schienen nach Überlebenden zu suchen, allerdings ohne Erfolg. Cailean sah die beiden an. Die Wut, die Trauer und den unbändigen Zorn in seinem Blick, hielt er nun nicht mehr zurück. Er würde jedes dieser rothaarigen Monster aus Vanaheim qualvoll töten, welches dieses Blutbad mit zu verantworten hatte. Und wenn es das letzte war, was er täte.

Mit knappen Anweisungen deutete er den beiden Kriegern, die Toten im Lager, aus den Hütten, jene von den Bäumen und den Holzpfählen, loszumachen und auf den kleinen Handelsplatz zu tragen. Er musste sich vergewissern, ob sein Vater unter den Toten war und ob, was höchst unwarscheinlich war, noch irgendwo irgendjemand lebte. Er schnalzte zweimal mit der Zunge, bevor er sich auf dem Rücken seines Pferdes auf den Weg machte, die Umgebung des Lagers zu durchsuchen. Wenn es hier noch irgendwo ein Vanirlager gab, dann würde er es vernichten. So wahr ihm die Ahnen beistehen.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanmoragh02

Er trabte langsam, seinen gesamten Zorn zügelnd, vor sich her. Würde er sich jetzt allein von seinem Hass lenken lassen, so hätte er schon längst verloren. Kaum war er durch die Palisaden, die das Dorf der Moraghs einrahmten, hindurchgeritten, fielen ihm in den Augenwinkeln mehrere Vanir-Späher auf. Nicht sicher, ob es sich um eine Falle handelte, verhielt er sich vorerst ruhig. Da entdeckte er hinter den Spähern ein kleines Lager seiner rothaarigen Feinde. Wenn er die Späher, die er bereits entdeckt hatte, dazuzählte, so waren es höchstens zehn Mann, die ihm gegenüberstanden. Wenn er strategisch vorging, würden sie kein großes Hindernis für ihn darstellen, soviel war gewiss.

Cailean grinste in Erwartung des Kampfes. Es war ein kaltes, unberechenbares Grinsen, denn er wusste, das sich nun all die Jahre, die er Hyboria bereist hatte um seine Art des Kämpfens nur noch weiter zu verbessern, auszahlen würden. Er ritt an den Spähern vorbei und sein Hengst verfiel im selben Moment in einen rasanten Galopp. Scheinbar wollten sie ihn gar nicht angreifen, hatten ihren Blutrausch bereits an den wehrlosen Bewohnern des Moragh-Lagers gestillt, doch das kümmerte ihn jetzt nicht. Er würde kein Erbarmen zeigen, nicht mit diesen kaltblütigen Banditen!

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanvanirbusch

Drei dumpfe Schläge, kein Schrei, kein Hilferuf. Als der erste Vanir auf den Angriff aus dem Dickicht einiger wild wuchernder Büsche aufmerksam wurde, zog Cailean bereits blitzschnell seinen riesigen Streitkolben aus dem Genick einer seiner Feinde. Zwei weitere lagen leblos neben ihm. Drei weitere Vanir wurden auf den Angriff aufmerksam und bemerkten vier tote Späher in der nahen Umgebung. Den Bogen auf dem Rücken, seinen vor Vanirblut tropfenden Streitkolben in den Händen, grinste er seine Feinde herausfordernd an, welche sich nicht lange bitten ließen. Mit gewaltiger Kraft wirbelte der Schamane seinen Kolben durch die Luft, als weitere dumpfe Schläge die Stille der hereinbrechenden Nacht erfüllten. Die Krieger, die im Lager geblieben waren, vernahmen aus der Ferne ein Brüllen, dem eines Bären gleich, welches das Echo von den Bergen zurückwarf.

Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Caileanvanirtot

Stunden später hingen jene Vanir als Warnung, aufgespießt auf den Holzpfählen, vor dem Dorf der Moraghs. Cailean und die beiden anderen Krieger wischten sich das Blut ihrer dreckigen Feinde von Händen und Armen und nickten sich anerkennend zu. Es gab Überlebende unter den Moraghs. Duncan und Liam fanden im Dorf sogar einen kleinen Jungen, welcher sich im Schutz der Dunkelheit unter einer der Hütten verkrochen hatte. Von Gavin Buchanan fehlte jedoch jede Spur ...
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Empty
BeitragThema: Re: Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen    Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen  Icon_minitime

Nach oben Nach unten
 
Cailean Buchanan - Auszüge aus dem Leben eines Schamanen
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Happy Birthday Cailean

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Fenris - Eine AoC-RP-Gilde auf Mitra :: Externer Bereich :: Lagerfeuer-
Gehe zu: